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Soll ich Linux Server oder Windows wählen?

Die Wahl der Serverplattform ist keine Frage von Lizenzkosten und Funktionsumfang des Betriebssystems. Wichtiger sind einfache Genehmigungsverfahren und geeignete Anwendungen.

Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten werden die IT-Kosten oft einer kritischen Prüfung unterzogen. Lizenz- und Wartungskosten spielen gerade in mittelständischen Unternehmen eine große Rolle im IT-Budget. Und eine enge Personaldecke lässt wenig Raum für technologische Innovationen, die einen Wettbewerbsvorteil bieten könnten. IT muss nicht nur im Einkauf kostengünstig sein, auch die tägliche Administration muss so einfach wie möglich sein.

Im Bereich der Serverplattformen buhlen dabei vor allem zwei Betriebssysteme um die Gunst der Kunden:Microsoft Windows und einige Linux-Distributionen – während das klassische Unix in den vergangenen Jahren deutlich zurückgedrängt wurde und der Mittelstand nur noch eine Nischenrolle für Spezialanwendungen spielt. Für das vierte Quartal 2009 ermittelten die Marktforscher von IDC, dass in der EMEA-Region (Europa, Naher Osten, Afrika) Linux als Server-Betriebssystem ein gesundes Umsatzwachstum verzeichnen kann, Microsoft Windows-Server mit mehr als 42 Prozent Marktanteil gemessen am Umsatz Doch der Platzhirsch und die Vormachtstellung werden ausgebaut. Allerdings ist ein Vergleich von Linux und Windows zu den Verkaufszahlen nur bedingt aussagekräftig:Linux-Server sind aufgrund der Open-Source-Modellierung nicht immer mit einer kommerziellen Lizenz hinterlegt, die kostenlosen Distributionen wie erwähnt gehen nicht in die Statistik ein.

Vor allem die großen IT-Anbieter wie IBM oder Oracle befürworten den Einsatz von Open-Source-Betriebssystemen. Big Blue möchte Linux in den Markt für kleine und mittelständische Unternehmen einführen, beispielsweise durch vorkonfigurierte Linux-Server als Basis für den hauseigenen Groupware-Server Lotus Domino. Aber auch reine Linux-Spezialisten oder regional tätige Systemhäuser bieten Linux in allen Geschmacksrichtungen für kleine und mittlere Unternehmen an. Den Markt für kommerziell lizenzierte Linux-Server, so Senior Advisor der Experton Group Carlo Velten, wird in Deutschland hauptsächlich von drei Anbietern bestimmt:Novell mit SUSE Linux, Red Hat und Collax

Die beiden Server-Plattformen Windows und Linux direkt zu vergleichen, ist eine Sisyphus-Aufgabe:Unterschiedliche Lizenzformen, Software-Ausstattung und Einschränkungen trüben die Transparenz. Während im Windows-Umfeld die Lizenzierung von Servern und zugreifenden Clients üblich ist, verdienen Linux-Distributoren ihr Geld mit Supportverträgen. In diesem Rahmen leisten sie nicht nur Hilfe bei Problemen, sondern evaluieren auch Updates aus der Community, zertifizieren die Plattform für bestimmte Anwendungen und stellen Patches und Fixes bereit. In der Regel werden Jahresgebühren erhoben. Die Anzahl der Personen, die auf PCs zugreifen, spielt wiederum meist keine Rolle – Ausnahmen wie die Novell Open Workgroup Suite Small Business Edition oder der Collax Business Server von der Regel. Diese werden im Gegensatz zu den reinen Server-Produkten wie Suse Linux Enterprise oder Red Hat Enterprise Linux auf Nutzerbasis abgerechnet. Für unkritische Benutzer ist es jedoch einfach, kostenlose Community-Distributionen zu verwenden, die nicht von den Garantien eines Herstellers abgedeckt sind.

Auch der Funktionsumfang ist schwer zu vergleichen. Reine Betriebssysteme werden schon lange nicht mehr angeboten. Alle Plattformen beinhalten eine breite Palette von Funktionen, die streng auf die Anwendungsseite bezogen sind. Und viele Open-Source-Anwendungen werden zwar typischerweise auf Linux betrieben, sind aber auch für Windows verfügbar. Ein Beispiel ist der Webserver Apache. „Das Server-Betriebssystem und seine Funktionalitäten sind Commodity“, erklärt Fachberater Velten. „Es spielt keine Rolle, ob sich ein Unternehmen für Windows oder für Linux entscheidet.“

Eine Frage des Geldes

Damit rückt die finanzielle Frage in den Mittelpunkt. Gerade bei Lizenzkosten hat der Mittelstand Bedarf an unkomplizierten Angeboten, zum Beispiel durch die Konsolidierung von Servern mittels Virtualisierung:Laut einer Umfrage von Forrester Research aus dem vergangenen Jahr unter 2600 IT-Entscheidern in den USA und in Europa hinkt er hinterher. So gaben 53 Prozent der befragten Entscheider aus kleinen und mittelständischen Unternehmen an, dass Virtualisierung auf x86-Servern bereits im Einsatz ist oder bald eingeführt wird. Bei großen Unternehmen ermittelte Forrester einen Anteil von 54 Prozent. Bei der Virtualisierung von Betriebssystemen lagen die KMUs hingegen deutlich vor den Großen. Und mit dem Einsatz von Virtualisierung gewinnt die Frage der Lizenzkosten für virtuelle Maschinen und deren Anwendungen an Gewicht. Allerdings:Bei der Frage, welches Server-Betriebssystem im Unternehmen eingesetzt werden soll, sind nicht die reinen Investitionskosten, sondern die langfristigen Kosten entscheidend.

Windows ist nicht teurer

Das oft zitierte Argument, Linux sei billiger als Windows, ist einfach nicht akzeptabel:„Windows ist nicht unbedingt teurer. Wir müssen nicht nur auf die Lizenzkosten schauen, und der Verwaltungsaufwand muss wie hier kalkuliert werden, die Kosten weichen hauptsächlich davon ab Wissen. Wie ein Administrator mit guten Windows-Kenntnissen Windows günstiger als Linux machen kann.“ Außerdem hatte Microsoft günstige Produktpakete für den Mittelstand geschnürt.

Microsoft setzt in diesem Markt neben den herkömmlichen Einzelprodukten auf den Windows Small Business Server (SBS). Es enthält neben dem Server-Betriebssystem gleich die wichtigsten Anwendungen in einer Box etwa für Exchange- und SharePoint-Server. Auch Konfiguration und Administration wurden an die Bedürfnisse kleiner und mittelständischer Unternehmen angepasst und vereinfacht.

Der Windows SBS kann maximal 75 Benutzer unterstützen. Es ist in einer Premium- und einer Standardversion erhältlich – Premium enthält den SQL-Datenbankserver von Redmond, der nicht in der Standardausgabe verfügbar ist. Neu im Microsoft-Portfolio ist der Windows Server 2008 R2 Foundation, der als Single-Server für maximal 15 Benutzer genutzt werden kann.


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