Standardmäßig ist IPv6 auf CentOS/RHEL 8-Systemen aktiviert. In bestimmten Situationen kann es jedoch für einige Benutzer wünschenswert sein, die IPv6-Unterstützung zu deaktivieren. Dieser Beitrag beschreibt die Schritte zum Aktivieren von IPv6 auf einem CentOS/RHEL 8-System.
1. Bearbeiten Sie /etc/default/grub und löschen Sie den Eintrag ipv6.disable=1 aus GRUB_CMDLINE_LINUX , wie unten gezeigt:
# vi /etc/default/grub GRUB_CMDLINE_LINUX="rd.lvm.lv=rhel/swap crashkernel=auto rd.lvm.lv=rhel/root"
2. Führen Sie grub2-mkconfig aus Befehl zum Neugenerieren der Datei grub.cfg:
# grub2-mkconfig -o /boot/grub2/grub.cfg
Führen Sie alternativ auf UEFI-Systemen Folgendes aus:
# grub2-mkconfig -o /boot/efi/EFI/redhat/grub.cfg
3. Löschen Sie die Datei /etc/sysctl.d/ipv6.conf die den Eintrag enthält:
# First, disable for all interfaces net.ipv6.conf.all.disable_ipv6 = 1 # If using the sysctl method, the protocol must be disabled all specific interfaces as well. net.ipv6.conf.[interface].disable_ipv6 = 1
Wenn das anfängliche RAM-Disk-Image zuvor beim Deaktivieren von IPv6 erstellt wurde, führen Sie diesen Schritt erst dann aus.
# dracut -f
4. Überprüfen Sie den Inhalt der Datei /etc/ssh/sshd_config und stellen Sie sicher, dass die AddressFamily-Zeile kommentiert ist:
# vi /etc/ssh/sshd_config #AddressFamily inet
5. Stellen Sie sicher, dass die folgende Zeile in /etc/hosts vorhanden und nicht auskommentiert ist:
::1 localhost localhost.localdomain localhost6 localhost6.localdomain6
6. Starten Sie das System neu, um die IPv6-Unterstützung zu aktivieren.
# systemctl reboot
Verifizierung
1. Der aktuelle Status der Option zum Deaktivieren des IPv6-Moduls kann über sysfs:
eingesehen werden# cat /sys/module/ipv6/parameters/disable 1
2. Der aktuelle Zustand der sysctl disable_ipv6 kann mit dem sysctl-Befehl eingesehen werden:
# sysctl -a 2>/dev/null | grep disable_ipv6 net.ipv6.conf.all.disable_ipv6 = 1 net.ipv6.conf.default.disable_ipv6 = 0 net.ipv6.conf.eth0.disable_ipv6 = 0
3. So listen Sie alle dem System zugewiesenen IPv6-Adressen auf:
# ip -6 addr
4. Um IPv6-TCP- oder UDP-Sockets aufzulisten, kann etwa Folgendes verwendet werden:
# ss -6 -panSo deaktivieren Sie IPv6 in CentOS/RHEL 8